Wie wählt man den richtigen Steuerberater in Polen? Ein Leitfaden für Unternehmer, Investoren und grenzüberschreitend Tätige

Die Wahl eines Steuerberaters ist keine Formsache – sie ist eine strategische Entscheidung, die über Sicherheit, Effizienz und langfristigen Erfolg Ihres Unternehmens mitentscheiden kann. Besonders bei internationalen Sachverhalten zwischen Deutschland und Polen ist Fachkompetenz, rechtliche Qualifikation und Kommunikation ohne Barrieren entscheidend.Wer als deutscher Unternehmer, Investor oder Remote Worker in Polen aktiv wird, bewegt sich in einem anderen Rechts- und Steuersystem. Gerade deshalb ist es entscheidend, mit einem qualifizierten, zugelassenen Steuerberater zusammenzuarbeiten.

✅ 1. Was ist der Unterschied zwischen einem Buchhalter und einem Steuerberater?

In Polen – ähnlich wie in Deutschland – sind die Zugangs- und Tätigkeitsvoraussetzungen für Steuerberater streng gesetzlich geregelt. Ein doradca podatkowy (polnischer Steuerberater) ist ein freier Beruf, unterliegt einer Berufsordnung, wird von der polnischen Nationalen Steuerberaterkammer (KIDP – Krajowa Izba Doradców Podatkowych) beaufsichtigt und hat spezifische gesetzliche Befugnisse.

In Deutschland ist im §6 Abs. 3 des Steuerberatungsgesetzes (StBerG) klar geregelt, dass Buchhalter lediglich
„mechanische Arbeitsgänge bei der Führung von Büchern und Aufzeichnungen, die für die Besteuerung von Bedeutung sind“
ausführen – nicht aber steuerlich beraten oder Rechtsmittel einlegen.

In Polen ist dies ganz ähnlich geregelt.
Auch dort ist die Steuerberatung ein gesetzlich geschützter Bereich, der ausschließlich von zugelassenen doradcy podatkowi (Steuerberatern) ausgeübt werden darf. Die rechtlichen Grundlagen finden sich im polnischen Steuerberatungsgesetzt (Ustawa z dnia 5 lipca 1996 r. o doradztwie podatkowym), insbesondere in Art. 2 Abs. 1 und 2, die klar die sogenannten „czynności zastrzeżone” – vorbehaltene Tätigkeiten – definieren.

Dazu gehören unter anderem:

  • Steuerliche Beratung (udzielanie porad podatkowych),
  • Vertretung gegenüber Finanzbehörden und vor Verwaltungsgerichten.

Buchhalter (księgowi) hingegen dürfen in Polen – ebenso wie in Deutschland – keine steuerliche Beratung anbieten. Ihre Tätigkeit ist auf die technische Verarbeitung und Verbuchung von Belegen beschränkt, nicht aber auf rechtliche oder steuerliche Bewertung oder Vertretung vor Steuerbehörden. Polnische Buchhalter dürfen keine steuerliche Auskunft geben, keine rechtlichen Stellungnahmen abgeben und keine Mandanten gegenüber Behörden vertreten.

Nur ein in Polen zugelassener Steuerberater (bzw. Rechtsanwalt, Wirtschaftsprüfer) darf in Polen:

  • steuerlich beraten, insbesondere bei komplexen und grenzüberschreitenden Fragen,
  • vor polnischen Finanzbehörden auftreten, z. B. bei Betriebsprüfungen,
  • Mandanten vor dem Woiwodschaftsverwaltungsgericht (WSA) und dem Obersten Verwaltungsgericht (NSA) vertreten,
  • Vertraulichkeit und Schweigepflicht gemäß polnischem Berufsrecht garantieren.

Die Schweigepflicht eines doradca podatkowy ist gesetzlich geregelt und vergleichbar mit der anwaltlichen Verschwiegenheitspflicht in Deutschland – ein unschätzbarer Vorteil, gerade wenn sensible Unternehmensdaten oder komplexe Strukturen im Spiel sind.

🧩 2. Wann ist ein Steuerberater unverzichtbar?

Ein polnischer Steuerberater ist nicht nur ein „Belegkontrolleur“, sondern ein strategischer Partner in folgenden Fällen:

  • Firmengründung, Umstrukturierung oder Liquidation in Polen
  • Erwerb und Vermietung von Immobilien in Polen
  • Umsatzsteuerpflichten inkl. OSS/IOSS und SAF-T (JPK)
  • Wechsel der steuerlichen Ansässigkeit (z. B. Umzug nach Polen mit weiterem Einkommen in D/A/CH)
  • Einkommensermittlung bei Remote Work / Homeoffice
  • Vertretung bei Steuerprüfungen oder Einsprüchen
  • Anfechtung von Steuerbescheiden, Klageverfahren vor dem Verwaltungsgericht

Kurz: Ein qualifizierter doradca podatkowy versteht nicht nur Zahlen, sondern auch Recht – und schützt Ihre Interessen in Polen juristisch, steuerlich und sprachlich.

🔎 3. Wie prüft man, ob jemand ein zugelassener Steuerberater ist?

Die Berufsbezeichnung „doradca podatkowy“ ist in Polen geschützt. Jeder zugelassene Steuerberater ist im öffentlichen Berufsregister der KIDP (Krajowa Izba Doradców Podatkowych) eingetragen.

👉 Offizielle Datenbank:
https://kidp.pl/wyszukaj-doradce-podatkowego

Wenn jemand sich „Berater“ oder „Buchhalter“ nennt, aber nicht dort gelistet ist, handelt es sich mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht um einen gesetzlich zugelassenen Steuerberater. Das kann haftungsrechtliche und steuerliche Risiken mit sich bringen.

🏆 4. Warum Kanzlei Tim?

Unsere Kanzlei kombiniert juristische, steuerliche und sprachliche Expertise – unter einem Dach.

  • ✅ Über 10 Jahre Erfahrung in der steuerlichen und rechtlichen Betreuung deutschsprachiger Mandanten
  • ✅ Mitglied renommierter Fachorganisationen
  • ✅ Beeidigter Übersetzer für die deutsche Sprache – für rechtssichere Kommunikation ohne Sprachbarrieren
  • ✅ Zahlreiche Veröffentlichungen in Fachverlagen (Beck, Wolters Kluwer, DGP)
  • ✅ Repräsentation vor polnischen Behörden und Verwaltungsgerichten
  • ✅ Steuerberatung im polnischen Recht, Buchhaltung und Sprache – alles aus einer Hand
  • ✅ Hunderte erfolgreich betreute Mandate – von Großkonzernen bis zu Einzelpersonen

📩 Fazit: Nur wer wirklich befugt ist, darf beraten.

Die steuerliche Landschaft in Polen ist komplex – besonders für ausländische Unternehmer. Vertrauen Sie deshalb auf eine Kanzlei, die gesetzlich qualifiziert, erfahren und international aufgestellt ist.


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